Tamara Kessel, Dipl.-Ing. Freie Architektin M.Sc.
Meinem Studienabschluss (Dipl. Ing.) folgte eine mehrjährige Tätigkeit als Architektin. Zu einem späteren Zeitpunkt absolvierte ich ein zusätzliches Masterstudium über Barrierefreie Systeme an der University of Applied Sciences Frankfurt. Die Ausrichtung des Studiums zeichnet sich durch eine enge interdisziplinäre Kooperation von Architektur mit Informatik und Ingenieurwissenschaften („intelligente Systeme“) und Sozialer Arbeit und Gesundheit („Casemanagement“) aus. Der Prozess der fachübergreifenden Zusammenarbeit führt zu Lösungsmodellen, mit denen dem demographischen, gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Wandel begegnet werden kann.
Eine Motivation hierfür verdanke ich meinem jüngeren Sohn, bei dem im Kleinkindesalter frühkindlicher Autismus diagnostiziert wurde.
Die Auseinandersetzung mit seiner Behinderung, fachspezifische Fortbildungen und therapeutische Arbeit mit empirisch abgesicherten und lernpsychologisch fundierten Fördermethoden bilden die Grundlage für die auf seine Bedürfnisse und Fähigkeiten angepasste Arbeitsweise mit dem sogenannten „Arbeitgebermodell“. So konnte er u.a. selbständige Handlungsstrategien entwickeln, die seine gelungene Inklusion wesentlich erleichtern.
Parallel zu meinen freiberuflichen Tätigkeiten widme ich mich einer Promotionsarbeit über inklusive und barrierefreie Umgebungen mit dem Fokus auf Menschen mit Autismus.
2011 – 2015
Interdisziplinäres Studium über Barrierefreie Systeme an der Frankfurt University of Applied Sciences. Abschluss: Master of Science (M.Sc.)
2013 – 2015
Weiterbildung TEACCH (Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children) zur pädagogisch-therapeutischen Förderung von Menschen im Autismus-Spektrum und ähnlichen Kommunikationsbehinderungen
2008 – 2009
Gaststudium an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Studiengang Ausstellungsdesign & Szenografie
1991
Diplomarbeit an der Hochschule Karlsruhe Fachbereich Architektur mit Fachrichtung Städtebau bei Prof. Hangarter
1990
Städtebaulicher Wettbewerb an der Université européenne de maitrise d’oeuvre urbaine bei Paris: „Le Pole de Roissy“ Ergebnis: 1. Preis
1986 – 1991
Studium der Architektur an der Technischen Universität Georgiens in Tiflis, Abschluss: Dipl.-Ing. (Univ.)
1986
Allgemeine Hochschulreife
gegenwärtig
Doktorandin am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Fakultät für Architektur
seit 2015
Tätigkeit als Freie Architektin und Sachverständige für Barrierefreies Bauen, Referentin und Autorin mit Schwerpunkt Barrierefreiheit
seit 2006
Tätigkeit nach dem „Arbeitgebermodell“ mit einem „Persönlichen Budget“ zur Förderung des Sohnes mit der Diagnose „Frühkindlicher Autismus"
1998 – 2007
(Elternzeit von 2001 bis 2007) Innenarchitektin und stellvertretende Abteilungsleiterin „Planung und Objekt“ bei der Ophelis GmbH in Bad Schönborn
1997 – 1998
Architektin bei VOLLACK Industrie- und Verwaltungsbau in Karlsruhe im Bereich Hochbau: Konzeption, Entwurf, Werkplanung und Akquise
1993 – 1996
Tätigkeit in verschiedenen Architekturbüros in Karlsruhe
1992 – 1993
Dipl.-Ing. im Stadtplanungsamt der Stadt Karlsruhe
seit 1999
Kontinuierliche Fortbildungen zu den Themen Barrierefreiheit, Planen und Bauen
seit 2005
Kontinuierliche Fortbildungen über Autismus-Spektrum-Störungen: in der Wissenschaft der angewandten Verhaltensanalyse nach ABA (Applied Behavior Analysis) und des verbalen Verhaltens VB (Verbal Behavior), TEACCH (Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children), PRT (Pivotal Response Treatment); Integration/Inklusion von Menschen im Autismus-Spektrum in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnumfeld, etc.